Christian Steinmeier und Fred Kaspar
mit Beiträgen von Franz-Jörg Feja, Michael Langenfeld, Claus Peter und Wolfgang Pieper
84 Seiten, zahlr. Abbildungen
Gebunden, 21 x 29,7 cm
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Das ehemalige Pfarrzentrum St. Johannes in Telgte ist nicht nur ein bemerkenswertes Beispiel für die erfolgreiche Umnutzung einer Kirche, sondern auch für das außergewöhnliche Engagement von Büger:innen für ein Kirchengebäude der Nachkriegszeit, das eine zentrale Rolle als Identifikationsobjekt und sinnstiftendes, verbindendes Element in der westfälischen Kleinstadt spielt.
Als in den 2010er-Jahren das Pfarrzentrum und die zugehörige Kirche vor dem Abriss standen, geriet die Gegenwehr der Bevölkerung und die daraufhin geglückte Rettung des Ensembles in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Nach ihrer Einweihung im Jahr 1964 war die von Ludwig Tiepelmann entworfene Kirche nur 48 Jahre liturgisch genutzt worden, bevor 2011 ihr Abbruch beschlossen und am 24. Juni 2012 der letzte Gottesdienst gefeiert wurde. In Relation zur langen Geschichte kirchlichen Lebens in Telgte – die bedeutende Marienwallfahrt ist seit 1455 belegt – erscheint dieses Intervall als kurze Zeitspanne. Menschen in Telgte und insbesondere Gläubige in der ehemaligen Kirchengemeinde St. Johannes, die bereits 2006 in der neuen Kirchengemeinde St. Marien aufgegangen war, fühlten sich dem Bau dennoch eng verbunden. Sie bezogen vehement Position gegen den designierten Abbruch und setzten sich für den Erhalt des Gebäudes ein, schon bald unterstützt durch den amtlichen Denkmalschutz…
Die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen wirft mit diesem Arbeitsheft einen vertieften retrospektiven Blick auf den Telgter Fall, der als Erkenntnisquelle und Impulsgeber überregionale Bedeutung hat.